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Heidehonig – eine alte Imkertradition

Ähnlich wie die Lavendelfelder in Frankreich ist in Deutschland die Lüneburger Heide berühmt für die lilafarbene Blütenpracht. Die Heide ist nicht nur optisch und vom Geruch her etwas ganz besonderes, sondern ist auch Grundlage für einen außergewöhnlichen Honig. Der so entstehende Heidehonig zeichnet sich durch eine hellbraune bis leicht rötliche Farbe und einen sehr würzigen und aromatischen Geschmack aus. Ganz einfach ist der Honig für die Bienen nicht zu gewinnen. Durch eher geringe Vorkommen ist Heidehonig eine seltenere Delikatesse. Vor allem für Symptome von Erkältungen eignet sich der Honig der Heide genau wie als leckerer Brotaufstrich.

Feiner Honig aus der Heide

Beim Heidehonig handelt es sich um eine althergebrachte Tradition der Imker. Früher wurde die Heideimkerei noch im größeren Stil in der Lüneburger Heide betrieben. Das war noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts der Fall und war für eine Reihe von Menschen eine Grundlage zum Leben. Heute hat sich dieses traditionelle Vorgehen nicht mehr so sehr gehalten. In Deutschland ist die größte Grundlage für den Heidehonig in der Lüneburger Heide zu finden und weniger in anderen Regionen. Diese blüht im Spätsommer, etwa ab August und entfaltet eine besondere Pracht mit lilafarbenen Blüten. Grundlage ist die krautartige Besenheide mit einer Vorliebe für einen sandigen Boden. Neben der Lüneburger Heide gibt es auch im europäischen Ausland wie zum Beispiel in Spanien umfangreiche Vorkommen. Die Gebiete sind aber genau wie der Ertrag eher beschränkt.

So wird Heidehonig hergestellt

Auch bei dem Heidehonig sammeln die Bienen den Nektar der Heideblüten. Das stellt allerdings schon eine gewisse Herausforderung dar. Das ungewöhnliche beim Heidekraut ist, dass die Blüten erst ab August und damit wirklich spät blühen. Die Bienen sind zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich angestrengt, da sie im Frühjahr und im Frühsommer schon so viel gesammelt haben. Da sie so ausgelaugt sind, wird die Arbeit schon recht gefährlich. Dazu kommt noch, dass sich im Heidekraut mit Vorliebe Spinnen aufhalten. Diese sehen die Bienen gerne als Zwischenmahlzeit an und fangen die Honigbienen in ihren Netzen ein.

Die weitere Verarbeitung vom Heidehonig ist genau wie das Sammeln vom Nektar ein wenig schwierig. Der Honig hat direkt nach dem Sammeln eine zähe Konsistenz, die stark an ein Gelee erinnert. Zunächst einmal muss der Honig vom Imker nachbehandelt werden. Erst dann löst sich dieser aus den Zellen der Waben. Vor dem Abfüllen muss Heidehonig auch noch gepresst werden. Auf diese Weise entsteht nach einigen Arbeitsschritten ein feiner, flüssiger Honig, der auch gut als Brotaufstrich geeignet ist.

Tipp: Deutscher Heidehonig stammt von der Lüneburger Heide und von keinem anderen Ort. Bei regionalen Produkten ist die Herkunft des Honig daher ziemlich klar.

Die Inhaltsstoffe vom Heidehonig

Der Honig der Heide zeichnet sich vor allem durch einen sehr hohen Zucker- und Eiweißgehalt aus. Der hohe Eiweißgehalt im Vergleich zu anderen Honigsorten sorgt auch dafür, dass die Masse zunächst die Konsistenz von Gelee hat. Trotz der aufwendigen Herstellung unterscheiden sich die Inhaltsstoffe des Honigs am Ende nicht so sehr von anderen Honigsorten, wie es vielleicht manchmal den Anschein hat.

Zu den Inhaltsstoffen gehören:

  • Zucker
  • Eiweiß
  • Enzyme
  • Minerale und Vitamine
  • Enzyme der Honigbienen

Eine wohltuende Wirkung entfaltet der Honig gerade bei allen Beschwerden rund um Erkältungen. Eine antibakterielle Wirkung sorgt dafür, dass der Honig sich gut in einer Tasse heißen Tees macht. Bei Verletzungen der Haut kann der Honig ebenfalls in manchen Fällen genutzt werden. Er ist besonders gut geeignet für Kinder und Kinderkrankheiten wie zum Beispiel bei Problemen mit den Bronchien.

Heidehonig kaufen: Qualität und Merkmale

Bei jedem Honig sollte die Qualität deutlich wichtiger als der reine Preis sein. Denn dabei gibt es schon sehr viele Unterschiede, die sich auch auf den Geschmack auswirken. Wo kann man Heidehonig kaufen? Ganz so schwierig ist es zum Glück nicht. Heidehonig kann man bei ausgewählten Fachgeschäften und in Spezialitätengeschäften kaufen. Es ist sehr wichtig, dass dabei auf den Ursprungsort geachtet wird. Regionaler Honig stammt aus der Lüneburger Heide. Sonst gibt es in Deutschland keine ausreichend großen Vorkommen an Heidekraut. Auf dem Siegel kann daher durchaus Spanien oder ein anderes Land stehen. Von der Optik her ist Heidehonig bräunlich bis hin zu einem rötlichen Ton und flüssig. Unterschiedliche Farben sind völlig normal für ein Naturprodukt. Dabei sieht jedes Glas von dem Honig anders aus, da sie immer andere Voraussetzungen haben.

Fazit: Delikatesse mit aufwendiger Herstellung

In jedem Fall ist Heidehonig eine echte Delikatesse und etwas ganz besonderes. Geschmacklich überzeugt der Honig durch seinen würzigen, aromatischen Geschmack und ist ein beliebter Brotaufstrich. Außerdem passt der Honig sehr gut in Tee oder kann zu Eis oder Backwaren gereicht werden. Interessant ist der Honig auch in historischer Hinsicht und vom Geruch her erinnert Heidehonig an die Natur, an die Heide und versetzt direkt an andere Orte. Der klassische Sommerhonig ist daher zwar eher schwer herzustellen und nicht immer verfügbar, doch in jedem Fall einen Versuch wert. Vor allem Liebhaber von einer würzigen, feine Süße werden begeistert sein.